Seit Ende Mai ist sie da, unsere Ehrenamtskoordinatorin Johanna Uminski. Die Teilzeitstelle ist derzeit befristet bis zum Ende des Jahres. Es besteht jedoch große Hoffnung, dass der Vertrag auch über den Jahreswechsel hinaus verlängert wird.
Die Mittdreißigerin, gelernte Journalistin, ist in Hessen geboren und lebt mit ihrer Familie seit knapp einem Jahr in Brandenburg, seit kurzem in Borkwalde.
Den groben Überblick über das Wer/Wo/Wie/Was/Wann/Womit in Michendorf hat sie sich schon verschafft – und sie versorgt uns mit diversen Offerten und Informationen rund um das Thema „Flüchtlingsarbeit“. Besonders stark in ihrem Fokus sind aktuell diese Themen:
- Idee „Tag der Offenen Tür“ im ehemaligen SensConvent Hotel vor Ankunft der Flüchtlinge im September,
- Seminarangebote für Michendorfer Ehrenamtliche,
- Übernahme der Kommunikation zum Runden Tisch.
In Zukunft wird dann die Koordination der Aktivitäten der Ehrenamtlichen in Michendorf mit den und für die Geflüchteten im Mittelpunkt stehen.
Frau Uminski hat ihr Büro im Georgshaus (s.u.) und nutzt dort die Räumlichkeiten der Schwangerschaftsberatung der Caritas. Für ein persönliches Gespräch steht ihre Tür montags, dienstags und donnerstags offen (für die Zeit der Sommerferien: Montag, Dienstag und Mittwoch). Da ihre Bürozeiten derzeit noch flexibel sind, sollten Gesprächstermine am besten vorab telefonisch oder per Email vereinbart werden. Natürlich steht Frau Uminski gern auch per Telefon und Mail für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Kontaktdaten:
Johanna Uminski
im Büro der Caritas / Haus St. Georg
Langerwischer Str. 27 a
14552 Michendorf
Tel.: 033205 / 71220
Mail: J.Uminski@caritas-brandenburg.de
(Termine nach Vereinbarung)
Wir haben drei Fragen an Johanna Uminski gestellt:
Warum bist du Ehrenamtskoordinatorin geworden?
Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich entschieden habe, Ehrenamtskoordinatorin zu werden. Ein Grund ist, dass ich selbst – wie heißt es so schön im Beamtendeutsch – Migrationshintergrund habe. Geboren bin ich in Polen. Meine Eltern sind ohne meine Schwester und mich über Ungarn und Österreich nach Deutschland geflohen und mussten uns zunächst zurücklassen – 1981 ging das noch nicht so einfach. Erst eineinhalb Jahre später konnten wir nachkommen. Damals war ich drei. Ich kann mich nur noch vage an diese Zeit und den Aufenthalt im Flüchtlingslager erinnern. Meine vier Jahre ältere Schwester noch mehr. Aber eine Sache ist mir besonders gut in Erinnerung geblieben, besonders die ersten Jahre in der neuen Heimat: wie schwer es meine Eltern in Deutschland als „Ausländer“ hatten. Zum Glück ist das heute anders! Das zeigen nicht nur die ehrenamtlichen und engagierten Bürgerinnen und Bürger in Michendorf, sondern alle Helfer und Unterstützer in ganz Deutschland. Ich bin glücklich, dass ich mit meiner Arbeit ein Teil dieses beeindruckenden Engagements sein und die Ehrenamtlichen in ihrer wichtigen Aufgabe hier in Michendorf unterstützen und begleiten darf. Andererseits weiß ich gerade daher, dass Integration von beiden Seiten erfolgen muss und die Flüchtlinge natürlich auch aktiv an der Integration mitarbeiten sollten.
Dein Eindruck von Michendorf?
Ich bin begeistert von dem überwältigenden Engagement und der großen Hilfsbereitschaft der Michendorfer. Auf die ca. 250 Flüchtlinge, die im September im ehemaligen Senshotel ankommen werden, warten viele engagierte Michendorfer, die viele Ideen, Inspirationen und Kraft mitbringen, um die neuen Michendorfer Bürger und Bürgerinnen in ihrer Gemeinde willkommen zu heißen und ihnen den Weg in unsere Gesellschaft erleichtern wollen. Bisher waren alle Kontakte zu den Bürgern und Bürgerinnen Michendorfs sehr positiv, ich fühle mich hier sehr willkommen und gut aufgehoben.
Hast du Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit?
Als Journalistin konnte ich bereits über besondere Zusammentreffen von Neu- und Altbürgern schreiben – wie beispielsweise das Brücker Frühlingsfest. Es war ein herrliches und buntes Fest, das es so in der Form noch nie gegeben hat. Einfach nur toll. Um Vorbehalte, Bedenken und Ängste auf beiden Seiten abzubauen, ist es wichtig, dass man Begegnungsmöglichkeiten schafft, aufeinander zugeht und sich die Hände reicht. Am Ende des Festes tanzten Brücker und Syrer miteinander- das war wirklich sehr schön. So ist Deutschland heute.
Interview: Konny Kuba