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Bitte um Unterstützung: Offener Brief an die Gemeindevertreter Michendorf

Liebe Michendorfer*innen,

vielleicht haben Sie die Diskussion in der Gemeinde bereits mitbekommen: der Runde Tisch für bürgerschaftliches Engagement setzt sich dafür ein, dass in Michendorf mit Ankunft der Flüchtlinge ein hauptamtlicher Koordinator für Ehrenamtliche tätig werden kann. Der Ehrenamtskoordinator soll Michendorfer*innen, die sich für das Zusammenleben mit den Flüchtlingen engagieren, unterstützen, vernetzten, Fördermittel aquirieren, Räume finden, zwischen Beteiligten vermitteln, Schulungen und Supervisionen organisieren... Es gibt mittlerweile einige Kommunen im Land, die solche hauptberuflichen Koordinatorenstellen haben und die sehr davon profitieren. Dem Ehrenamt, den Geflüchteten und den angestammten Bewohner*innen tut es gleichermaßen gut, denn mit einer professionellen Unterstützung und Steuerung kann Integration besser gelingen.

In der Gemeindevertretung wird auf der nächsten Sitzung am 25. April 2016 über einen gemeinsamen Antrag zweier Fraktionen abgestimmt, in dem beantragt wird, dass die Gemeinde Michendorf die Einrichtung einer Ehrenamtskoordinatorenstelle bei einem freien Träger will und finanziell unterstützt. Wir möchten helfen, die Mehrheiten für diesen Antrag zu finden und haben einen offenen Brief verfasst, der bis zum 17. April unterschrieben werden kann und am 19. April allen Gemeindevertreter*innen übergeben werden soll. Am liebsten wäre uns, wenn alle Gemeindevertrer*innen den Antrag unterstützen würden - gute Argumente haben wir! Der Brief wurde am 11. April vom Runden Tisch einhellig befürwortet und von den Anwesenden unterzeichnet.

Im Nachfolgenden fügen wir den Text des Briefes ein, Sie können den gesamten Brief (mit Anlage: Antworten auf häufig gestellte und diskutierte Fragen) auf unserer Homepage ansehen und herunterladen. Bitte schicken Sie eine Antwort per Email an mail@ag-fim.de, wenn Sie den Brief unterzeichnen wollen. Teilen Sie uns Ihren Vor- und Zunamen und Ihren Wohnort/Ortsteil mit und wenn Sie möchten noch die Zugehörigkeit zu einer Organisation, die Sie benannt wissen möchten. Wir würden Ihre Angaben dann unter dem Brief als Unterschrift mit abdrucken. 

Aber vorher noch eine kurze Nachricht: die Präsentation der Broschüre "Wegweiser Michendorf" am Freitag, den 8. April war eine sehr schöne Veranstaltung, die auch gute Reaktionen in der Presse fand. Einen kleinen Bericht mit Verlinkung auf PNN und MAZ finden Sie auf unserer Homepage.

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Offener Brief an alle Gemeindevertreter*innen der Gemeinde Michendorf

Der Runde Tisch bürgerschaftlichen Engagements in Michendorf
An das Mitglied der Gemeindevertretung Michendorf ......

Sehr geehrte Frau/ Herr ...,

in der nächsten Gemeindevertreterversammlung werden Sie im Kern über die Frage befinden, ob ein Ehrenamtskoordinator in und für Michendorf tätig wird. Wir, Teilnehmer des Runden Tisches bürgerschaftlichen Engagements und weitere Unterzeichner, möchten die Gelegenheit ergreifen, Ihnen darzustellen, welche Aufgaben dieser Ehrenamtskoordinator erfüllen kann und welche Vorteile aus unserer Sicht für Michendorf entstehen.  

Seit Monaten arbeiten auf Einladung der Gemeinde Vertreter zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen am Runden Tisch zusammen, um sich auf die Integration der erwarteten Flüchtlinge vorzubereiten. Ihr Engagement ist getragen von der Überzeugung, dass eine gelingende Einbindung der Geflüchteten zum Wohle aller Michendorfer ist. Ihre Erfahrungen speisen sich u.a. aus dem vergangenen Sommer, als 120 Geflüchtete in der Turnhalle untergebracht waren. Zentraler Ansprechpartner und professioneller Unterstützer für all diese motivierten Bürger, Initiativen und Vereine soll nach unserer Vorstellung der Ehrenamtskoordinator sein.

Seine Aufgabe umfasst die Bestandsaufnahme bereits vorhandener ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit und die Vernetzung der Einzelinitiativen, um in Synergien Kräfte zu vermehren. Er kann den konkreten Hilfebedarf im Austausch mit den Verwaltungen des Landkreises und der Kommune, mit dem Träger der Flüchtlingsunterkunft sowie allen anderen Akteuren fortlaufend ermitteln, zu den Ehrenamtlichen hin kommunizieren und Rückmeldung geben. Auch die Vermittlung in Ehrenämter und Unterstützung beim Aufbau weiterer Helferkreise sind sein Auftrag. Er organisiert -wenn möglich unter Rückgriff auf das Netzwerk seines Sozialträgers- Schulungen und gezielte Qualifikation für bestimmte Aufgaben der Helfer und bietet Supervision. Zugleich behält der Koordinator die Erfordernisse der Michendorfer Bürger im Auge und sorgt etwa durch umsichtige Raumakquise dafür, dass die Bedürfnisse anderer gesellschaftlicher Gruppen nicht ins Hintertreffen geraten.

Der Träger der Unterkunft beschäftigt Sozialarbeiter, die sich gemäß ihrer Pflichtaufgaben innerhalb des Hauses um die Belange der Geflüchteten je nach deren Aufenthaltsstatus zu kümmern haben und die das Zusammenleben innerhalb der Unterkunft regeln und strukturieren. Die Zusammenarbeit mit einem kontinuierlichen, professionellen Ansprechpartner in Person eines Ehrenamtskoordinators erleichtert auch ihnen die Einbindung der ehrenamtlichen Initiativen in die Integrationsarbeit mit den Geflüchteten.

Ein wichtiger Aspekt, der für die Beschäftigung des Ehrenamtskoordinators spricht, ist die Beschaffung von Geldmitteln. Für die Einbindung geflüchteter Menschen in unser Gemeinwesen stehen zahlreiche Finanzmittel auf verschiedenen Ebenen zur Verfügung; es gibt Fördertöpfe auf Bundes- und auf Landesebene, es gibt Fördermittel vom Landkreis und von den christlichen Kirchen, von Wohlfahrtsverbänden und Stiftungen.

Sie alle haben unterschiedlichste Richtlinien zur Fördermittelvergabe. Oft sind nur Teilbereiche der Arbeit förderfähig. Die jeweiligen Bedingungen einer Antragstellung zu prüfen, den Antrag entsprechend anzupassen, aber auch den „Markt“ der Fördermittel im Auge zu behalten und die Einzelinitiativen auf für sie mögliche Förderungen aufmerksam zu machen, das ist Aufgabe des Ehrenamtskoordinators. Gelingt es dann, zum Beispiel für den Kulturbund Michendorf Geld aus dem Programm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur mit einem Volumen von 200 000,-€ für integrative Kulturprojekte zu generieren, dann haben auch die Michendorfer Bürger daraus einen Gewinn.

In den Genuss dieser Vorteile kommen bereits zahlreiche andere Brandenburger Kommunen, wie etwa Wittstock, Ahrensfelde und Eberswalde, die im Zuge der Integration von Geflüchteten erfolgreiche Stellen zur Koordination des Ehrenamts geschaffen haben.

In der Hoffnung auf eine Entscheidung im Sinne der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements verbleiben wir mit freundlichen Grüßen,

die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

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Bei Fragen und Anmerkungen gilt wie immer: Wir freuen uns auf Ihre Mail!

Ihre Arbeitsgruppe Flüchtlinge in Michendorf

c/o
Evangelisches Pfarramt Neu Langerwisch
Neu-Langerwisch 12
14552 Michendorf OT Langerwisch